Gubaccas 4. Geburtstag

 

Lieber Gubacca,

 

"Wer hat an der Uhr gedreht... ist es wirklich schon so spät!" Wo ist das Jahr geblieben - heute wirst du schon 4 Jahre alt. So aufregend und voller Abenteuer dein drittes Lebensjahr war - die letzten zwölf Monate verliefen zwangsweise sehr ruhig. Corona bestimmte auch unseren Alltag - wobei mir #stay home deutlich schwerer fiel, wie dir. Du bist ein Meister darin, dich über die kleinen Dinge des Alltags zu freuen und fandest die deutlich weniger Aktivitäten überhaupt nicht schlimm. Es sind oft die Kleinigkeiten, die uns glücklich machen und so war auch das vergange Jahr eine Zeit voller schöner Momente und Augenblicke...

 

Jetzt war er also da - der magische dritte Geburtstag. Der Tag an dem die feurigen Katalanen wie über Nacht erwachsen sind und Kevin sich komplett verabschiedet. Ein bisschen hatte ich ja vorher daran gezweifelt, aber es stimmte tatsächlich. Aus meinem wilden Rabauken war von einem Tag auf dem anderen ein schon fast pflegeleichter Hund geworden. Das ich das Wort einmal benutzen würde, um dich zu beschreiben Gubacca, hätte ich vor noch einem Jahr nicht gedacht.

 

 

Ganz Deutschland befand sich im Lockdown. Schulen, Geschäfte, Kultureinrichtungen alles blieb geschlossen. Auch unser sehnsüchtig erwartete Hollandurlaub mit Claudi und Raja musste abgesagt werden. Kein Mantrailing am Wochenende... keine Treffen mit unserer Hundetrainerin Gabi... was mir schwer fiel - war für dich überhaupt kein Drama. Ich glaube sogar, dass es dir so besser gefallen hat. Einfach nur gemeinsam mit dem Rad unterwegs sein, im Kanal baden oder im Garten liegen. Du bist kein Hund, der viel Action benötigt oder ständig beschäftigt werden möchte. So schlimm Corona auch ist - es hat unseren Alltag "entschleudigt".

 

Im Mai haben wir Micky besucht und hatten eine herrliche Zeit im "Hessenländle". Du warst wie immer ein toller Reisebegleiter und ich war sehr stolz auf dich. Du bist ein Hund, der sich schnell und problemlos in fremden Umgebungen eingewöhnt - hauptsache wir beide sind zusammen. Unvergesslich ist jedoch dein "Mantrailingerfolg" im Schlosspark von Wilhelmstal. Arme Micky, sie würde heute noch einsam auf ihre Parkbank sitzen, wenn sie uns per Whats App nicht ihr Versteck verraten hätte.

 

 

Mit dem warmen Wetter kam auch eine Entspannung in die aktuelle Corona-Lage. Wir konnten wieder zum Mantrailing gehen und gemeinsam mit unseren Freunden mehr unternehmen. Das Leben fühlte sich schon fast wieder "normal" an. Leider empfanden das die Zecken wohl ähnlich und nach jedem Spaziergang tummelten sich die ekligen Viecher auf dir. Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich beherzt zur Schere griff und dein Fell kürzte. Ein bisschen schmunzeln musste ich beim Hochladen vom "Nachher-Foto". Damals war ich mega stolz auf meine Schneidekünste - aber jetzt muss ich doch zugeben, dass du ein bisschen wie ein gerupftes Huhn ausgesehen hast. Aber egal, das Fell war schnell wieder nachgewachsen. Und für den tollen Bericht "Bester Hund von Welt" haben wir einfach ein altes Foto hingeschickt.

 

 

Ahnatal reloaded - wir fuhren wieder nach Hessen! Oder wie ich immer scherzhaft zu Micky sagen: Achtung Schwesterchen, die Flodders ziehen wieder bei dir ein! Wir hatten eine herrliche Woche Urlaub, mit tollen Wetter und jeder Menge neuen Ausflugszielen und Abenteuern! Ich muss jetzt noch lachen, wenn ich daran denke, wie wir auf dem Hohen Dörnberg auf einmal von hunderten von Kühen umzingelt waren. Ich hätte lieber auf dem Berg übernachtet, wie mit dir durch die Herde zu laufen. Zum Glück blieb uns das erspart, weil wir doch noch ein "Schlupfloch" fanden...

 

Im August überschlugen sich die Temperaturen. Bei 43 Grad war es sogar mir zu heiß auf der Terrasse. Aber es waren trotzdem herrliche Sommertage. Morgens fuhren wir schon in aller Herrgottsfrühe mit dem Rad durch die Felder und nachmittags ging es zum Baden am Kanal. Nur um die beliebten Ausflugsziele, wie zum Beispiel die Heide in Haltern, sollte man in den Sommermonaten einen großen Bogen machen. Das ist leider auch eine Auswirkung von Corona - es gibt keine ruhigen Wege mehr zum Spazierengehen. Verständlicherweise zieht es alle bei schönen Wetter in die Natur und die Heide wird so schnell zur Cranger Kirmes in Sachen Besucherzahlen.

 

 

Eigentlich war alles so schön geplant und wir wollten Muttis runden Geburtstag an der Nordsee feiern. Diesmal machte uns nicht Corona einen Strich durch die Rechnung, sondern das Leben schrieb ein anderes Kapitel. Der Urlaub musste kurzfristig storniert werden, weil Mutti im Krankenhaus lag. Eine schlimme Zeit für uns alle - aber zum Glück ging alles gut aus.

 

Auch bei dem Gos-Spaziergang in Haltern ahnten wir noch nicht, dass es für einige Monate das letzte Treffen mit einem größeren Personenkreis sein würde. Viele dachten ja sie kommt überhaupt nicht mehr - aber die zweite Corona-Welle stand vor der Tür und es gab wieder Einschränkungen. Diesmal trafen uns die neuen Regeln besonders hart: Der dritte Urlaub in diesem Jahr musste kurzfristig storniert werden. Wir hatten die Koffer schon gepackt und waren startbereit für die Nordsee, als das Beherbergungsverbot kam. Besonders ärgerlich war, dass es schon wenige Tage später wieder aufgehoben wurde.